Warum dient der Wolf als Vorbild bei der Fütterung?
Als der Mann aufwachte, fragte er: „Was macht Wilder Hund hier?“ Und die Frau sagte: „Sein Name ist nicht länger Wilder Hund, sondern Bester Freund, denn er wird für immer und ewig unser Freund sein.“ (Rudyard Kipling)
Mit dem besten Freund des Menschen, dem Hund, hast du dir den direkten Nachfahren eines der sagenumwobensten Wildtiere der Welt ins Wohnzimmer geholt. Nach wie vor ist umstritten, wann aus dem Wolf nun unser Haustier wurde. Trotz Domestizierung, Züchtungen und vieler Jahre Hundegeschichte berufen sich immer mehr Hundetrainer auf „Back to the roots“. Sie sind der Meinung: Sowohl in der Hundeerziehung als auch in der Ernährung darf die Abstammung unseres geliebten Begleiters nicht länger außer Acht gelassen werden.
Faszination Wolf: Wie alles begann
Viele Mythen und Legenden ranken sich um den Wolf. In den Märchen der Gebrüder Grimm spielt der böse Wolf eine tragende Rolle. Du fragst dich sicher: Wie konnte aus dem Raubtier der beste Freund des Menschen werden? Blicken wir in die treuen Augen unseres Pudels, Dackels, Labradors und Co. können wir da noch das Funkeln einer wilden Wolfsseele erkennen? Wissenschaftler sind sich nicht einig, wann genau sich der Wolf zum Haushund entwickelt hat und ob dies auch so eindeutig definierbar ist. Sicher dagegen ist, dass die Geschichte zwischen Menschen und Hund vor über 45.000 Jahren begann, als diese zum ersten Mal aufeinandertrafen.
Vor dieser Zeit lebten Mensch und Wolf in völlig unterschiedlichen Territorien. Nahrungsknappheit und das blanke Überleben brachten die beiden unerwartet zusammen. Aus eigentlichen Fressfeinden wurden Verbündete, da sich die Jagdreviere der beiden Spezies aus Mangel an Nahrung nach und nach kreuzten. Aus Feinden wurden Freunde. Wolf und Mensch erkannten, dass ein Miteinander ihr Überleben sichern konnte. So bildete sich ein symbiotisches Zusammenleben.
Der Mensch nutzte den Wolf als Verbündeten bei der Jagd, wohingegen der Wolf sich an den Nahrungsresten des Menschen laben durfte.
Als der Mensch schließlich sesshaft wurde, entstanden erste Lagerwölfe. Ab wann man von Domestizierung sprechen kann, ist unklar. Eines aber ist sicher: Die Bindung zwischen Mensch und Hund ist bis heute einmalig.
So ähnlich sind sich Wolf und Hund
Man mag es oft gar nicht glauben, aber mit deiner geliebten Fellnase führst du ein Raubtier an der Leine, das vom Wolf abstammt. Tatsächlich ist das genetische Erbe des Wolfes in unseren Haushunden noch nahezu voll erhalten. So sind Hunde, ebenso wie Wölfe Rudeltiere, für die gegenseitiger Respekt und gute Beziehungen wichtig sind, um sich wohlzufühlen. Natürlich teilen sich auch beide Arten ihren ausgezeichneten Gehör- und Geruchssinn. Zudem wurden auch im Verhalten einige Ähnlichkeiten entdeckt: Welcher Hundebesitzer kennt es nicht, dass der Vierbeiner sich ein paar Mal im Kreis herumdreht, bevor er sich hinlegt? Was oft wie ein lustiger Tick wirkt, kommt ursprünglich von den Wölfen, die vor dem Hinlegen zunächst Gras oder Schnee niederdrücken.
Und wer hätte es gedacht, auch das gefürchtete Wälzen in Aas oder Exkrementen hat der Hund vom Wolf geerbt: Mit dem Duft, der uns Menschen übel aufstößt, überdecken die Tiere ihren eigenen Geruch, um sich so unbemerkt an ihre Beute heranschleichen zu können.
Der Wolf als Vorbild bei der Hundeernährung
Der Wolf wird immer als einer der geschicktesten Jäger in der Natur dargestellt. Und bestimmt ist es auch in deinem Kopf so verankert: Der Wolf ist ein Raubtier, also frisst er Fleisch. Doch so ganz stimmt das nicht: Schon bevor er sich zu unserem Haushund entwickelte, hat sich der Wolf nicht ausschließlich carnivor (also von Fleisch) ernährt. Je nach territorialer Ansiedlung wurde und wird die Nahrungspyramide neben Fleisch und Innereien von Wild, Lachs sowie mittelgroßen und kleineren Säugetieren, vor allem auch durch Früchte, Wurzeln und Kräuter ergänzt. Dabei stehen auch Birnen, Äpfel, Kirschen, Beeren und natürlich Gras mit auf dem wölfischen Speiseplan. Das Raubtier ernährt sich also carni omnivor und ist somit ein Fleisch- und Allesfresser!
Aus der Ernährung des Wolfes kannst du viel für deinen Vierbeiner ableiten. Natürlich hat sich der Wolf in seinem Erscheinungsbild und seinem Verhalten in den vielen Jahren der Domestizierung und Züchtung verändert. So können beispielsweise Hunde im Gegensatz zu Wölfen, auch Stärke verdauen – deshalb ist die Verdauung von Getreide für deinen Vierbeiner kein Problem.
Dennoch sind Fleisch, Innereien, Früchte, Wurzeln und Kräuter weiterhin wichtige Bestandteile einer artgerechten Hundeernährung. Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob du deiner Fellnase Trocken- oder Nassfutter anbietest. Auf die Inhaltsstoffe kommt es an: Ausgewogene Ernährung ist dabei das A und O.
Schon der Wolf wusste das Beste aus der Natur für sich zu nutzen. Warum nehmen wir ihn uns nicht zum Vorbild und achten beim Hundefutter darauf, möglichst natürliche Zutaten zu verwendet? Leicht verdauliche Kräuter und Vitamine, angereichert mit schmackhaftem Fleisch aus Freilandhaltung unterstützen die Gesundheit unseres Hundes. Das sorgt dafür, dass er „Bester Freund“ bleibt.