Unsere Hunde erfüllen unseren Alltag mit Freude und Leichtigkeit und so einigen Hinterlassenschaften. Wir wollen zeigen, wie du schon mit ein paar einfachen Schritten Müll vermeiden und Hundehaltung nachhaltiger, klimafreundlicher und umweltschonender machen kannst.
Dabei geht es nicht nur um die 500 Millionen Kotbeutel, die jährlich in Deutschland verbraucht werden oder den Plastikmüll, der bei Zubehör und Futtersäcken anfällt, sondern auch um die „unsichtbaren“ Hinterlassenschaften wie CO2. Im Durchschnitt verursacht ein Hund im Jahr 630 kg CO2. Um das auszugleichen, muss eine heimische Buche dafür über ein halbes Jahrhundert wachsen. Bei rund zehn Millionen Hunden hierzulande kommt da einiges zusammen.
Unsere Tipps & Tricks für einen nachhaltigen Hundealltag helfen dir dabei, unnötigen Müll zu vermeiden:
1. Herkömmliche Kotbeutel & umweltfreundliche Hundekotbeutel
Hundekot ist bekanntlich biologisch abbaubar. Im Durchschnitt braucht es dafür neun Wochen. Dennoch ist das mit dem „einfach liegen lassen“ meist keine gute Idee, denn Hundekot kann Bakterien und Parasiten enthalten, welche Futterwiesen und Gewässer verschmutzen können. Auf der Straße liegen gelassen, kann Hundekot zudem ins Grundwasser gelangen.
Bestimmt kennst du den Anblick von Kotbeuteln am Wegesrand oder im Gebüsch. Dies ist nicht nur ein unschöner Anblick, sondern es dauert zudem Jahrzehnte oder Jahrhunderte bis sich Kotbeutel aus Plastik zersetzen und dabei kommt Mikroplastik ins Ökosystem. Sogar bei kompostierbaren Hunde-Kotbeuteln kann es je nach Bedingungen Jahre dauern, bis diese sich vollständig zersetzen. Darum: Ab in den Restmüll damit. Leider ist der oft auch mal etwas weiter weg. Ein Umhänge-Stoffbeutel kann als Zwischenlager dafür dienen. Besonders praktisch, wenn man gleich mehrere Hundetüten zu tragen hat.
Bei all dem stellt sich die Frage, was für nachhaltige Hundekotbeutel es alternativ gibt und wie sich Abfall vermeiden lässt?
Als Alternative zum klassischen Hundekotbeutel aus dem Kotbeutelspender gibt es Beutel für Hundekot aus recyceltem Kunststoff. Auch diese werden aus Erdöl gefertigt und sind relativ produktionsaufwendig, aber immerhin aus bis zu 100 % recyceltem Alt-Kunststoff.
Recycelte Papiertüten kommen ganz ohne Plastik aus. Jedoch brauchen sie eine gewisse Dicke, um nicht sofort durchzuweichen und somit einiges an Material und Energie zur Erzeugung.
Aus Mais, Zuckerrohr oder anderen nachwachsenden Rohstoffen werden biologisch abbaubare Hundekotbeutel gefertigt. Das „OK Kompost Home“ - Siegel hilft dir bei der Auswahl eines biologisch abbaubaren Hundekotbeutels. Ansonsten kann es nämlich auch sein, dass ein Teil nach wie vor aus Erdöl besteht. Begriffe wie „biobasiert“ oder „zu 70 % biologisch abbaubar“ deuten darauf hin. Wichtig ist es auch darauf zu achten, wo die Rohstoffe herkommen. Denn wenn für unsere Kotbeutel am anderen Ende der Welt Plantagen angelegt werden, wirkt sich das nicht nur auf die Ökobilanz negativ aus, sondern auch auf die dortige Landwirtschaft.
DIY Tipp:
Vielleicht liegt der ein oder andere Plastikbeutel bei dir zu Hause, deiner Familie oder Freunden herum, der nur darauf wartet wieder eingesetzt zu werden. Je nach Hundekot-Konsistenz kann auch ein mehrlagiges Zeitungspapier oder ein Werbeprospekt als Hunde Kotbeutel herhalten.
Kot zu kompostieren ist eine richtig nachhaltige Option, sofern du den geeigneten Platz dafür hast. Zusammen mit Rasenschnitt und organischen Abfällen entsteht dann nährstoffreicher Humus - ob klassisch im Komposthaufen in deinem Garten oder in einer verschließbaren Kiste auf dem Balkon. Dabei ist es wichtig, dass der Kompost Temperaturen über 50 Grad erreicht, denn dadurch sterben viele Bakterien ab. Auch auf regelmäßige Sauerstoffzufuhr sollte geachtet werden. Zur Sicherheit verwendest du Humus, der aus Hundekot besteht, nicht für dein Gemüsebeet. Garten-, Balkon- und Zimmerpflanzen freuen sich aber sicher darüber.
2. Nachhaltiges Hundezubehör & Spielzeug
Die Herstellung von Leinen, Näpfen und Spielsachen braucht natürlich auch Material und Energie und verursacht Abfall. Deswegen lohnt es sich auf nachhaltige und langlebige Materialien und eine schonende Herstellung zu achten. Gerade bei der aufwendigen Herstellung von Leder kann man wert darauf legen, dass das Leder pflanzlich gegerbt wird und Tiere im Ganzen verwertet werden. Das Naturleder Standard Siegel von IVN ist dafür ein guter Nachweis. Außerdem lohnt es sich Lederleinen zu pflegen, damit sie nicht brüchig werden und lange halten.
Spielsachen, Körbchen und Leinen aus Naturmaterialien wie Baumwolle und Hanf gibt es mittlerweile in allen Formen und Variationen. Auch ein Napf aus den Überresten von gepresstem Zuckerrohr oder Schleuderbälle aus Tau fallen unter nachhaltiges Hundezubehör, das nicht nur umweltschonend, sondern auch frei von künstlichen Zusatzstoffen ist. Eine weitere Alternative stellt Spielzeug aus recyceltem Kunststoff dar, wie unser Recyclebär, in dem vier ehemalige PET-Flaschen stecken.
DIY Tipp
Am nachhaltigsten ist es natürlich Hundezubehör so lange wie möglich zu benutzen. So kannst du das Lieblingsspielzeug deines Vierbeiners bei Bedarf reparieren und Spielsachen, die dein Hund weniger gern nutzt, kannst du mit anderen Hundebesitzern tauschen, um für Abwechslung zu sorgen. Neues Hundespielzeug kannst du zudem ganz einfach selber machen. Sieh dich zu Hause oder in der Natur um. Bestimmt findest du einiges an Material, das sich für nachhaltiges Hundespielzeug nutzen lässt. Und los geht´s mit dem Upcycling. So wird aus einem Tennisball und ein paar alten Socken schnell der neue Lieblings- „Spielkrake“ deines Hundes. Eine Anleitung dazu findest du hier.
3. Abfall vermeiden beim Hundefutter
Tatsächlich spielt das Hundefutter eine recht große Rolle in der Öko-Bilanz unserer Vierbeiner. Besonders in der Massentierhaltung wird viel CO2 freigesetzt, bei Kühen auch das klimaschädliche Methan. Dazu kommt der Wasser- und Landverbrauch für die Tierhaltung, sowie deren Hinterlassenschaften. In einem Kilo Rindfleisch stecken so umgerechnet 15.400 Liter Wasser. Für das Kraftfutter der Tiere wird des Öfteren Soja aus fernen Ländern importiert. Obendrauf kommen also auch noch Transport, Verarbeitung und Verpackungsmaterialien. Desto kleiner und energieeffizienter die Tierhaltung desto mehr Ressourcen und Co2 können eingespart werden. Geflügelfleisch zum Beispiel ist umweltfreundlicher als Rindfleisch. Insekten- und pflanzliche Proteine können eine noch nachhaltigere Alternative sein. Generell ist es für Tiere und Umwelt wichtig auf eine schonende und artgerechte Haltung zu achten. Zertifikate können bei der Auswahl helfen, ob von ethical petfood, demeter oder dem deutschen Tierschutzbund. Zu einer nachhaltigen und wertschätzenden Ernährung zählt auch die Verwertung des ganzen Tieres, also nicht nur des Muskelfleisches. Und hochwertige Innereien sind nicht nur schmackhaft, sondern enthalten auch viele Vitamine und Nährstoffe.
Trockenfutter ist im Hinblick auf Verpackung und Lagerung nachhaltiger als Nassfutter, das zu einem größeren Teil aus dem im Fleisch enthaltenen Wasser besteht. Verpackungsmüll kannst du einsparen, in dem du zu größeren Dosen und Verpackungseinheiten greifst. Denn für eine kleine Menge Trockenfutter wird im Verhältnis wesentlich mehr Verpackungsmaterial benötigt als für eine große Futtermenge. D.h. um Ressourcen einzusparen, besorgst du am besten das Lieblingsfutter deines Hundes in der 10 kg Vorratspackung. Außerdem kannst du bei der Wahl des Hundefutters darauf achten, ob die Verpackungen recyclebar sind oder nicht. Dosen aus Weißblech sind zum Beispiel viel besser recyclebar als Dosen aus Aluminium.
Unsere Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim Hundefutter
Greife bei der Ernährung deines Hundes auf alternative Proteinquellen zurück, die in der Herstellung weniger CO2 verschlingen als Futtersorten mit hohem Fleischanteil.
Probiere doch mal unsere Trockenfuttersorte Nachhaltige Insekten mit regionaler Pastinake und Petersilie oder unser ausgezeichnetes vegetarisches Trockenfutter mit heimischen Superfoods: Goood Adult Veggie.
Du bist noch skeptisch, was die Ernährung deines Hundes mit alternativen Proteinquellen angeht? Dann informiere dich in unserem Blog, welche Vorteile Insekten auf dem Speiseplan deines Vierbeiners zu bieten haben.
Du kannst Hundeleckerlis auch selber backen. Somit sparst du dir den Abfall und hast ein ganz besonderes Schmankerl für deinen Liebling. Eine Anleitung wie du schnell und einfach Hundekekse backen kannst, findest du hier.
Auch Verpackungen lassen sich upcyclen. Aus einer Hundefutter-Dose lässt sich in wenigen Schritten ein Lampenschirm oder ein Blumentopf machen. Das kann nicht nur Spaß machen, sondern auch ein nettes Geschenk werden. Hier gibt’s eine einfache Upcycling-Anleitung.
Quellen:
https://www.ardalpha.de/wissen/natur/tiere/haustiere/hunde-umwelt-belastung-co2-oekobilanz-oekologischer-pfotenabdruck-100.html
https://www.umweltbundesamt.de/service/uba-fragen/wie-hoch-sind-die-treibhausgasemissionen-pro-person
https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/1-kg-rindfleisch